Äthiopien ist auf bestem Weg, nationale Leitlinien für Bildung in Notsituationen festzulegen – ein wichtiger Schritt, um Kindern auch in Krisenzeiten Zugang zu Bildung zu sichern. Das Länderbüro der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi bringt seine Expertise aktiv in die Entwicklung der Richtlinien ein.
Vom 12. bis 14. August fand in Äthiopien ein nationaler Validierungsworkshop zur Erarbeitung der Leitlinien für Bildung in Notsituationen (Education in Emergencies, EiE) statt – ein Meilenstein auf dem Weg zu verbindlichen nationalen Standards für Bildung vor, während und nach Krisen.
Organisiert vom äthiopischen Bildungsministerium brachte der Workshop elf Vertreter*innen staatlicher Stellen, internationaler Organisationen und NGOs zusammen, darunter auch das Länderbüro der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi.
Ziel war es, sicherzustellen, dass der Leitlinienentwurf mit nationalen Vorgaben, globalen Standards und den Bedürfnissen betroffener Kinder übereinstimmt. Der Entwurf wird nun überarbeitet und dem Parlament zur Verabschiedung vorgelegt.
Empfehlungen aus Advocacy-Workshop eingeflossen
Das SKP-Länderbüro in Äthiopien trug im Validierungsprozess zentrale Empfehlungen bei, die auf einem eigenen Advocacy-Workshop vom 4. Juli basierten. Dazu gehörten unter anderem der Aufbau eines kohärenten politischen Rahmens für Bildung in Notlagen, die Stärkung sektorübergreifender Koordination, nachhaltige öffentliche Finanzierung sowie gezielte Schulungen für Lehrpersonen und Bildungspersonal in Krisen.
Diese Anliegen wurden von den Teilnehmenden aufgegriffen und in den Leitlinien berücksichtigt. Die nationale Verankerung von Bildung in Notsituationen ist ein wichtiger Schritt zur langfristigen Sicherung des Bildungszugangs für Kinder in Äthiopien – auch in Zeiten von Instabilität und Krisen.
Wie geht es weiter?
Der erfolgreiche Abschluss des Validierungsworkshops bringt Äthiopien einen entscheidenden Schritt näher an einen krisenfesten Bildungssektor. Das Bildungsministerium wird nun die vereinbarten Anpassungen – einschliesslich der im Advocacy-Prozess eingebrachten Punkte – in den Entwurf integrieren und die finale Fassung dem Justizministerium zur Prüfung vorlegen. Danach liegt es am Parlament, diese zu verabschieden.
Nach der offiziellen Annahme soll die Leitlinie mit technischer und finanzieller Unterstützung der Regierung und internationaler Partner in ganz Äthiopien umgesetzt werden.
- Das Team des SKP-Länderbüros Äthiopien (v.l.): Mesfin Alemu, Abebe Demisu, Getachew Tamiru
- Projektschule Yeka Tafo Primarschule, Addis Abeba