{"id":13742,"date":"2023-09-19T14:56:33","date_gmt":"2023-09-19T14:56:33","guid":{"rendered":"https:\/\/reci-education.ch\/?p=13742"},"modified":"2024-02-05T15:10:08","modified_gmt":"2024-02-05T15:10:08","slug":"reci-statement-on-the-swiss-international-cooperation-strategy-2025-2028-2","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/reci-education.ch\/de\/reci-statement-on-the-swiss-international-cooperation-strategy-2025-2028-2\/","title":{"rendered":"Schweizer Strategie der internationalen Zusammenarbeit 2025-2028"},"content":{"rendered":"\t\t
\u00dcberblick<\/strong><\/p> Das RECI \u00e4ussert im Rahmen der \u00f6ffentlichen Vernehmlassung seine Bedenken in Bezug auf die neue Schweizer Internationale Kooperationsstrategie 2025-2028.<\/span><\/p><\/div> Obwohl die Schweiz in den letzten Jahren verst\u00e4rkt Bildung auf internationaler Ebene gef\u00f6rdert hat, kommt diese Priorit\u00e4t in der neuen Strategie nicht ausreichend zum Ausdruck. Das RECI betont die fundamentale Bedeutung von Bildung als Menschenrecht und als Voraussetzung f\u00fcr die Erreichung aller Ziele f\u00fcr nachhaltige Entwicklung (SDGs). Das RECI \u00e4ussert auch seine Bedenken hinsichtlich der K\u00fcrzung des Budgets f\u00fcr internationale Zusammenarbeit und betont, dass die ausserordentliche finanzielle Hilfe f\u00fcr die Ukraine \u00fcber einen Nachtragskredit finanziert werden muss, um sicherzustellen, dass langj\u00e4hrige Investitionen nicht gef\u00e4hrdet und die \u00e4rmsten L\u00e4nder weiter unterst\u00fctzt werden k\u00f6nnen.<\/span><\/p> In seinem Positionspapier unterbreitet das RECI konkrete Empfehlungen, f\u00fcr eine st\u00e4rkere Betonung der Bildung als zentrales Thema der menschlichen Entwicklung, die F\u00f6rderung eines inklusiven Bildungskontinuums und die Hervorhebung der Rolle der Bildung bei der Erreichung der SDGs im Zusammenhang mit nachhaltiger wirtschaftlicher Entwicklung, Umwelt, Frieden und Governance.<\/span><\/p><\/div><\/div>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/section>\n\t\t\t\t “Ohne Bildung kann es keine Entwicklung geben.” Das RECI ist das Schweizer Netzwerk f\u00fcr Bildung und internationale Zusammenarbeit. Mit seinen 40 Mitgliedern – NGOs, akademische Institutionen, Stiftungen und Fachpersonen – setzt sich RECI f\u00fcr das Recht auf qualitativ hochwertige Bildung und lebenslanges Lernen f\u00fcr alle Menschen weltweit ein.<\/p> Das RECI begr\u00fcsst die Gelegenheit, im Rahmen des Vernehmlassungsverfahrens zum Entwurf der Schweizer Strategie der internationalen Zusammenarbeit 2025-2028 Stellung zu nehmen. Wir bitten Sie, die folgenden Inputs zu ber\u00fccksichtigen, die von den RECI-Mitgliedern gemeinsam entwickelt und verabschiedet wurden.<\/p> Die Schweiz als F\u00fcrsprecherin f\u00fcr Bildung durch bilaterales und multilaterales Engagement<\/strong><\/p><\/li><\/ol> Die Schweiz hat sich durch ihr bilaterales und multilaterales Engagement und ihre bemerkenswerten Beitr\u00e4ge zum internationalen politischen Dialog \u00fcber Bildung in den letzten Jahren als wichtige F\u00fcrsprecherin und Unterst\u00fctzerin der Bildung positioniert. Die Gr\u00fcndung des Genfer Global Hub for Education in Emergencies, die Vertretung der Schweiz im Vorstand der Global Partnership for Education (GPE), ihre Unterst\u00fctzung von Education Cannot Wait (ECW) und ihre nachdr\u00fcckliches Pl\u00e4doyer f\u00fcr Bildung am Global Refugee Forum sind nur einige Beispiele f\u00fcr dieses wichtige Engagement, das international sehr sichtbar und anerkannt ist. RECI sch\u00e4tzt und unterst\u00fctzt dieses Engagement sehr. Umso mehr sind wir \u00fcberrascht, dass die Priorit\u00e4t, die die Schweiz der Bildung im internationalen Politikdialog einr\u00e4umt, in der neuen Schweizer Strategie der internationalen Zusammenarbeit 2025-2028 nicht angemessen ber\u00fccksichtigt wird.<\/p> Der wichtigste Paradigmenwechsel, der mit der Agenda 2030 einhergeht, ist die gemeinsame Verantwortung aller L\u00e4nder f\u00fcr eine nachhaltige Entwicklung. Die Agenda 2030 verankert auch den zentralen Grundsatz, “niemanden zur\u00fcckzulassen”. Es handelt sich um eine inklusive Agenda, deren 17 Ziele miteinander verkn\u00fcpft sind und sich gegenseitig bedingen.<\/p> Die Agenda 2030 orientiert sich an den internationalen Menschenrechten und st\u00fctzt sich auf diese. Bildung ist sowohl ein grundlegendes Menschenrecht an sich als auch das Mittel zur Verwirklichung<\/p> aller anderen Menschenrechte. Somit ist das Entwicklungsziel Bildung (SDG 4) nicht nur ein eigenst\u00e4ndiges Ziel, sondern auch eine Voraussetzung f\u00fcr die Erreichung aller anderen Ziele. Dar\u00fcber hinaus ist die Umsetzung des Rechts aller Menschen auf Zugang zu qualitativ hochwertiger, inklusiver und gleichberechtigter Bildung der Grundstein daf\u00fcr, dass niemand zur\u00fcckgelassen wird. Nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass die am meisten gef\u00e4hrdeten Minderheiten, einschliesslich Menschen mit Behinderungen, gleichermassen von anderen Massnahmen und Projekten profitieren k\u00f6nnen, wie zum Beispiel von der Schaffung menschenw\u00fcrdiger Arbeitspl\u00e4tze.<\/p> Daher muss Bildung l\u00e4nder- und sektor\u00fcbergreifend als Schwerpunkt der IZA anerkannt werden. Insbesondere im aktuellen Diskurs \u00fcber unsere Klimazukunft (um nur ein bereichs\u00fcbergreifendes Beispiel zu nennen) m\u00fcssen qualitativ hochwertige Bildung und lebenslanges Lernen f\u00fcr alle als Grundlage daf\u00fcr anerkannt werden, dass die Menschen informierte und selbstreflektierte Entscheidungen treffen k\u00f6nnen, die zu nachhaltigen globalen L\u00f6sungen beitragen. RECI begr\u00fcsst denn auch die Anerkennung der Bedeutung der Bildung f\u00fcr alle Entwicklungsziele durch Bundesrat Ignazio Cassis anl\u00e4sslich des zweiten Swiss IC Forums in Genf am 15. Februar 2023.<\/p> Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass die Schweizer IZA Strategie Bildung als priorit\u00e4res Thema aufnimmt und ihre unersetzliche Rolle f\u00fcr das Erreichen der anderen Ziele erw\u00e4hnt.<\/p> Hochwertige Bildung und lebenslanges Lernen f\u00fcr alle: Schweizer Know-how nutzen Damit Bildung ihre Kraft f\u00fcr eine nachhaltige Entwicklung entfalten kann, muss sie ganzheitlich<\/strong><\/p><\/li><\/ol> konzipiert und umgesetzt werden. Daher setzt sich das RECI f\u00fcr ein transformatives Verst\u00e4ndnis von qualitativ hochwertiger Bildung ein, die als sektor\u00fcbergreifender Katalysator f\u00fcr nachhaltige Entwicklung und die Schaffung einer gerechten und friedlichen Gesellschaft dient.<\/p> Bildungsinvestitionen m\u00fcssen im Sinne eines inklusiven und durchl\u00e4ssigen Bildungskontinuums f\u00fcr alle gedacht werden. Dieses umfasst die fr\u00fchkindliche Bildung, die Grundbildung, die Sekundarbildung, die Berufs- und Hochschulbildung sowie die Erwachsenenbildung in formalen, nicht-formalen und informellen Kontexten. Die Anliegen aller relevanten Akteure auf allen Ebenen (einschliesslich der dezentralen Regierungsf\u00fchrung) sollen aufgenommen werden, denn nur so kann man an den lokalen Kontext angepasste Ans\u00e4tze gew\u00e4hrleisten und niemanden zur\u00fccklassen.<\/p> Es ist diese integrierte Sichtweise, die die Schweizer Bildungspolitik und -governance pr\u00e4gt, die den Wert und die Qualit\u00e4t der Schweizer Bildung ausmacht und den Kern des Erfolgs des schweizerischen dualen Bildungssystems und insbesondere der Berufsbildung bildet.<\/p> Die IZA-Strategie muss dieses Schweizer Know-how nutzen und den verschiedenen Bildungsstufen, der Durchl\u00e4ssigkeit zwischen diesen sowie den verschiedenen Bildungsbereichen in ausgewogener und ganzheitlicher Weise gerecht werden, anstatt sich prim\u00e4r auf die Berufsbildung zu konzentrieren.<\/p> Dar\u00fcber hinaus stellen die in der Schweiz und weltweit t\u00e4tigen Schweizer NGOs, von denen viele \u00fcber ein grosses Fachwissen und aktives Engagement im Bildungsbereich verf\u00fcgen, einen umfassenden und unverzichtbaren Teil des reichen Schweizer Know-hows dar. Sie leisten, einen wesentlichen Beitrag zur Verwirklichung der IZA der Schweiz und sollten ebenfalls anerkannt werden.<\/p> \u00a0<\/p> Wir teilen die folgenden Empfehlungen, die sich speziell auf die Bildung, wie oben definiert, beziehen:<\/p> Ziel “Menschliche Entwicklung”: Bildung als Schl\u00fcsselthema hervorheben<\/strong><\/p><\/li><\/ol> Wir empfehlen, die Bildung als Schl\u00fcsselthema f\u00fcr die menschliche Entwicklung hervorzuheben, indem unter dem Ziel “Menschliche Entwicklung” ein spezifischer Absatz \u00fcber Bildung eingef\u00fcgt wird, um das<\/p> Engagement der Schweiz in diesem Bereich sichtbarer zu machen. Dies ist aus den folgenden Gr\u00fcnden wichtig:<\/p> Bildung ist ein grundlegendes Menschenrecht. <\/b>Bildung ist entscheidend f\u00fcr das Lernen und das Wohlergehen der Menschen und eine Voraussetzung daf\u00fcr, dass sie ihr Potenzial voll entfalten k\u00f6nnen. Bildung ist auch ein Katalysator f\u00fcr nachhaltige Entwicklung, f\u00fcr die Schaffung gerechter und friedlicher Gesellschaften und f\u00fcr eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung. Daher ist Bildung der Schl\u00fcssel zur Bew\u00e4ltigung der globalen Herausforderungen, vor denen die Welt heute steht. In humanit\u00e4ren Krisen ist Bildung eine sch\u00fctzende und lebensrettende Massnahme f\u00fcr Kinder und Jugendliche und erleichtert den sp\u00e4teren Wiederaufbau von Gesellschaften. Im Zusammenhang mit dem Klimawandel bef\u00e4higt Bildung die Menschen, fundierte und selbstreflektierte Entscheidungen zu treffen, die zu nachhaltigen globalen L\u00f6sungen beitragen.<\/span><\/p><\/li> Es gibt eine globale Lernkrise: <\/b>Millionen von Kindern und Jugendlichen lernen keine grundlegenden F\u00e4higkeiten, entweder weil sie nicht zur Schule gehen oder weil sie zwar zur Schule gehen, aber nicht lernen. Die UNESCO prognostiziert, dass bis 2030 20 % der Jugendlichen zwischen 14 und 24 Jahren und 30 % der Erwachsenen nicht lesen k\u00f6nnen werden. Die weltweite Lernkrise hat sich durch die Auswirkungen von Konflikten, der Covid- 19-Pandemie und des Klimawandels noch massiv versch\u00e4rft. Allein die Zahl der Kinder, die dringend Bildungsunterst\u00fctzung ben\u00f6tigen, hat sich seit 2016 auf 222 Millionen verdreifacht. Kinder und Jugendliche, die am st\u00e4rksten unter Ungleichheit und Diskriminierung leiden, wie M\u00e4dchen, Gefl\u00fcchtete, Kinder mit Behinderungen, Migrationshintergrund oder aus einkommensschwachen Haushalten, sind am st\u00e4rksten betroffen. Gleichzeitig ist Bildung schon jetzt das am st\u00e4rksten unterfinanzierte SDG, und diese Finanzierungsl\u00fccke vergr\u00f6ssert sich laufend mit dem Anstieg des ungedeckten Bildungsbedarfs in der ganzen Welt.<\/span><\/p><\/li><\/ul><\/li><\/ol> Ziel “Menschliche Entwicklung”: Die Bedeutung des Bildungskontinuums hervorheben und Bildung ganzheitlich f\u00f6rdern<\/strong><\/p><\/li><\/ol> Wir empfehlen nachdr\u00fccklich, das Thema qualitativ hochwertige Bildung ganzheitlich anzugehen und dabei die Bedeutung eines integrativen und durchl\u00e4ssigen Bildungskontinuums anzuerkennen, das von der fr\u00fchkindlichen Bildung \u00fcber die Grund-, Sekundar- und Hochschulbildung bis hin zur Berufs- und Erwachsenenbildung in formalen, nicht-formalen und informellen Umfeldern reicht. Investitionen in die berufliche Bildung k\u00f6nnen nur dann sinnvoll sein, wenn sie auf einer soliden Basis einer hochwertigen Grundbildung aufbauen und durch die M\u00f6glichkeit des lebenslangen Lernens erg\u00e4nzt wird. Das tr\u00e4gt dazu bei, einen innovativen und humanen Arbeitsmarkt zu schaffen, der menschenw\u00fcrdige Arbeit und Besch\u00e4ftigungsm\u00f6glichkeiten in einem nicht diskriminierenden Umfeld bietet.<\/p> In diesem Sinne muss die IZA-Strategie den verschiedenen Bildungsebenen in ausgewogener und ganzheitlicher Weise gerecht werden, anstatt sich prim\u00e4r auf die berufliche Bildung zu begrenzen.<\/p> Ziele “Nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung”, “Klima und Umwelt”, “Frieden und Governance”: Bildung als Grundlage f\u00fcr ihre Verwirklichung hervorheben<\/strong><\/p><\/li><\/ol> Bildung ist nicht nur ein integraler Bestandteil der nachhaltigen Entwicklung, sondern auch ein wichtiger Katalysator f\u00fcr diese, wie Herr Cassis dieses Jahr zu Recht betont hat. Bedauerlicherweise spiegelt die vorgeschlagene Schweizer IZA-Strategie 2025-2028 diese Katalysatorrolle der Bildung im Hinblick auf die angestrebten Ziele nicht wider. Dies ist aus unserer Sicht eine verpasste Chance, die mittel- und langfristig mit erheblichen Opportunit\u00e4tskosten verbunden ist.<\/p> Wir empfehlen daher, die Bildung und ihre unersetzliche Rolle f\u00fcr die erfolgreiche Umsetzung der Ziele der IZA-Strategie in den folgenden Abschnitten zu erw\u00e4hnen:<\/p> Nachhaltige<\/u> <\/u>wirtschaftliche<\/u> <\/u>Entwicklung<\/u><\/p> Bildung vermittelt den derzeitigen und k\u00fcnftigen Arbeitskr\u00e4ften die F\u00e4higkeiten und Kompetenzen, die erforderlich sind, um die Wirtschaft am Laufen zu halten, menschenw\u00fcrdige Arbeitspl\u00e4tze zu schaffen, Innovation und Wettbewerbsf\u00e4higkeit zu f\u00f6rdern und Produktivit\u00e4tsgewinne zu erzielen. Eine hochwertige Grundbildung ist auch eine Voraussetzung f\u00fcr eine Berufsbildung, die den Anforderungen des Arbeitsmarktes entspricht. Bildung ist daher f\u00fcr die wirtschaftliche Entwicklung von entscheidender Bedeutung, und die Finanzierung von Bildung bietet eine hohe Investitionsrendite.<\/p> Dar\u00fcber hinaus erfordert die wachsende digitale Kluft die Bereitstellung von digitalen Grundkompetenzen, die f\u00fcr alle zug\u00e4nglich sind.<\/p> Auch ist eine integrative wirtschaftliche Entwicklung, d.h. “niemanden zur\u00fcckzulassen”, nur m\u00f6glich, wenn benachteiligte Menschen gleichberechtigten Zugang zu hochwertiger Bildung haben. Die schweizerische IZA sollte auch Menschen in Migrationssituationen einbeziehen, einschliesslich Personen in prek\u00e4ren Situationen.<\/p> Klima<\/u> <\/u>und<\/u> <\/u>Umwelt<\/u><\/p> Durch die Vermittlung von Wissen, Werten und Haltungen kann Bildung das Umweltbewusstsein und die Sorge um die Umwelt st\u00e4rken. Bildung hat ein grosses Potential, umweltsch\u00e4dliche Lebensstile und Verhaltensweisen, z. B. beim Ressourcenverbrauch, zu \u00e4ndern. Bildung f\u00fchrt auch dazu, dass sich die Menschen st\u00e4rker engagieren und eher bereit sind, politische Entscheidungen zum Schutz der Umwelt zu unterst\u00fctzen.<\/p> Dar\u00fcber hinaus erm\u00f6glicht Bildung den Menschen, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen, indem sie die Resilienz st\u00e4rkt und die Anf\u00e4lligkeit verringert. Strategien zur Mitigation des Klimawandels sollten daher auch eine Bildungskomponente enthalten, um das Verst\u00e4ndnis der Menschen f\u00fcr die Risiken, die Notwendigkeit der Anpassung und f\u00fcr praktikable Mitigationsmassnahmen zu f\u00f6rdern.<\/p> Frieden<\/u> <\/u>und<\/u> <\/u>Regierungsf\u00fchrung<\/u><\/p> Bildung tr\u00e4gt zur Konfliktpr\u00e4vention bei: Sie ist ein Schl\u00fcsselmechanismus zur F\u00f6rderung von Toleranz, Wertsch\u00e4tzung von Vielfalt und sozialem Zusammenhalt. Auch nach einem Konflikt spielt Bildung eine wichtige Rolle, da sie zu sozialem Wandel und Vers\u00f6hnung beitragen kann, wenn man beispielsweise Bildungspolitik und Lehrpl\u00e4ne im Hinblick auf ihr Potenzial, Konflikte zu versch\u00e4rfen analysiert und entsprechend modifiziert<\/p> Ein gerechter Zugang zu Bildung ist eine Vorstufe f\u00fcr die gleichberechtigte Beteiligung von Menschen aller Geschlechter, von Minderheiten und Randgruppen an politischen Prozessen. Bildung st\u00e4rkt eine integrative, partizipatorische und repr\u00e4sentative Entscheidungsfindung, indem sie die Menschen in die Lage versetzt, sich ein fundiertes Urteil zu bilden, sich aktiv und konstruktiv in politische Debatten einzubringen und politische Akteure zur Rechenschaft zu ziehen. Eine starke Zivilgesellschaft ist eine wesentliche Voraussetzung f\u00fcr funktionierende demokratische Institutionen und die Rechtsstaatlichkeit. Die wichtigste St\u00e4rke der zivilgesellschaftlichen Akteure ist ihre F\u00e4higkeit zur kritischen Analyse und zum Handeln, wof\u00fcr ein starkes Bildungssystem eine unabdingbare Voraussetzung ist. Bildung tr\u00e4gt auch dazu bei, die politische Korruption einzud\u00e4mmen, indem sie die Unterst\u00fctzung f\u00fcr die institutionellen Kontrollen und Gegengewichte f\u00f6rdert, die notwendig sind, um Amtsmissbrauch aufzudecken und zu bestrafen, und sie senkt auch die Toleranz gegen\u00fcber Korruption.<\/p> Querschnittsthemen:<\/u> <\/u>Gleichstellung<\/u> <\/u>der<\/u> <\/u>Geschlechter<\/u> <\/u>und<\/u> <\/u>Achtung<\/u> <\/u>der<\/u> <\/u>Menschenrechte<\/u><\/p> Bildung ist f\u00fcr das Streben nach Gleichstellung der Geschlechter von entscheidender Bedeutung. Sie versetzt Frauen, M\u00e4nner, Jungen und M\u00e4dchen in die Lage, verschiedene Formen von geschlechtsspezifischer Diskriminierung, Gewalt und Ungleichheit zu erkennen, ihre Ursachen zu verstehen und Massnahmen zu ihrer \u00dcberwindung zu ergreifen. Ebenso wichtig ist es, sich der Chancen und Vorteile bewusst zu sein, die sich aus der vollst\u00e4ndigen Geschlechtergleichstellung und<\/p> -beteiligung am Gesetzgebungs- und Entscheidungsprozess sowie an der Regierungsf\u00fchrung ergeben. Bildung versetzt Frauen und M\u00e4dchen in die Lage, fundiertere Entscheidungen \u00fcber ihr Leben zu treffen, sich Geh\u00f6r zu verschaffen und eine angemessene Besch\u00e4ftigung zu finden.<\/p> Bildung ist auch ein wichtiger Faktor bei der F\u00f6rderung der Menschenrechte: Sie erm\u00f6glicht es den Menschen, sich ihrer Rechte bewusst zu werden, sie einzufordern und zu verteidigen, und spielt eine wichtige Rolle beim Schutz von Kindern und Erwachsenen vor ausbeuterischer und gef\u00e4hrlicher Arbeit und sexueller Ausbeutung. Menschenrechtsbildung ist eine wesentliche Voraussetzung f\u00fcr die F\u00f6rderung und Verwirklichung stabiler und harmonischer Beziehungen zwischen den Gemeinschaften und f\u00fcr die F\u00f6rderung von gegenseitigem Verst\u00e4ndnis, Toleranz und Frieden.<\/p> Dar\u00fcber hinaus m\u00f6chten wir die folgenden allgemeinen Empfehlungen aussprechen:<\/p> Massiven R\u00fcckgang der ODA-Quote vermeiden<\/strong><\/p><\/li><\/ol> Vor dem Hintergrund wachsender globaler Herausforderungen, stagnierender Erreichung der SDGs, steigender Inflation und hoher Beitr\u00e4ge f\u00fcr die Ukraine ist die prognostizierte ODA-Quote von 0,36% des BNE (ohne Asylkosten) unzureichend. Zum ersten Mal seit 2013 liegt die Quote unter 0,4 %. In den letzten 10 Jahren lag die Quote im Durchschnitt bei 0,42 %. Der vorgeschlagene Wert f\u00fcr 2025-28 ist hingegen so tief wie vor 20 Jahren, im Jahr 2003. Der IZ-Rahmenkredit muss daher angepasst werden, um eine projizierte ODA\/BNE-Quote (ohne Asylkosten) von mindestens 0,42 % und idealerweise 0,45\u00a0% f\u00fcr 2025-28 zu erreichen. Langfristig soll das UNO-Ziel von 0,7% (inkl. Asylkosten) erreicht werden.<\/span><\/p> Ausserordentliche Abrechnung von Mitteln zur Unterst\u00fctzung der Ukraine und der umliegenden Region (humanit\u00e4re Hilfe und Wiederaufbau)<\/strong><\/p><\/li><\/ol> Die geplante Unterst\u00fctzung f\u00fcr die Ukraine in der H\u00f6he von 1,5 Milliarden (bzw. 13% des IZA- Rahmenkredits) geht zu Lasten anderer wichtiger Krisen und Bed\u00fcrfnisse im Globalen S\u00fcden. Aufgrund der ausserordentlichen Sicherheitslage in Europa und der schwer vorhersehbaren und planbaren Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine, k\u00f6nnen und m\u00fcssen diese Ausgaben \u00fcber einen Nachtragskredit verbucht werden.<\/p> Die Fortsetzung der langfristigen Zusammenarbeit sowie die Konzentration der IZA auf die am wenigsten entwickelten L\u00e4nder und Krisengebiete im globalen S\u00fcden m\u00fcssen sichergestellt werden.<\/p> \u00dcber die Reaktion auf Krisen hinausgehen – die Ursachen bek\u00e4mpfen<\/strong><\/p><\/li><\/ol> Die Menschenrechte als Grundlage demokratischer Gesellschaften m\u00fcssen Vorrang vor anderen und partikularen Interessen haben. Vor diesem Hintergrund ist die Erw\u00e4hnung des Zugangs zu hochwertiger Bildung f\u00fcr alle als Schwerpunkt der humanit\u00e4ren Hilfe sowie als Querschnittsthema in anderen Bereichen der internationalen Zusammenarbeit zu begr\u00fcssen.<\/p> Dar\u00fcber hinaus betont das RECI die Notwendigkeit, die Koh\u00e4renz in allen Politikbereichen zu st\u00e4rken, die sich auf die Entwicklungsl\u00e4nder auswirken, insbesondere in der Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik, sowie in der Migrationspolitik.<\/p> Um \u00fcber kurzfristige Krisenreaktionen hinauszugehen, brauchen die Entwicklungsl\u00e4nder ein Umfeld, das es ihnen erm\u00f6glicht, ihre Grundversorgung unabh\u00e4ngig zu finanzieren und auszubauen. Die Schweiz sollte ihre privilegierte Stellung als eines der reichsten L\u00e4nder der Welt mit einem der wichtigsten globalen Bankenzentren nutzen, um multinationale Organisationen aufzufordern, gerechte Finanz- und Steuersysteme aufzubauen. Bis Fortschritte auf dieser Ebene erzielt werden, sollte die Schweiz danach streben, ihr IZA-Budget f\u00fcr Bildung zu erh\u00f6hen, um sich dem Niveau von 20% aller Ausgaben anzun\u00e4hern, was f\u00fcr Entwicklungsl\u00e4nder gemeinhin als Budgetanteil von Bildung auf nationaler Ebene festgelegt ist.<\/p> Wie bereits erw\u00e4hnt, gehen Investitionen in eine qualitativ hochstehende Bildung \u00fcber die Krisenbew\u00e4ltigung hinaus, da sie es erm\u00f6glichen, die Ursachen der wirtschaftlichen, \u00f6kologischen und Governance-Herausforderungen zu bek\u00e4mpfen. Um ihr Potenzial auszusch\u00f6pfen, muss Bildung als Ganzes betrachtet werden – als lebenslanges Lernen sowie transformative und integrative Bildung.<\/p> Vicques,<\/i> <\/i>18.<\/i> <\/i>September<\/i> <\/i>2023<\/i><\/span><\/p> Im<\/i> <\/i>Namen<\/i> <\/i>des<\/i> <\/i>Vorstands<\/i> <\/i>und<\/i> <\/i>der<\/i> <\/i>Mitglieder<\/i> <\/i>des<\/i> <\/i>RECI<\/i><\/span><\/p> Beatrice<\/i> <\/i>Schulter,<\/i> <\/i>Gesch\u00e4ftsleiterin,<\/i>\u00a0<\/i><\/span>beatrice.schulter@reci-education.ch<\/i><\/span><\/span><\/p>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/section>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t","protected":false},"excerpt":{"rendered":" \u00dcberblick Das RECI \u00e4ussert im Rahmen der \u00f6ffentlichen Vernehmlassung seine Bedenken in Bezug auf die neue Schweizer Internationale Kooperationsstrategie 2025-2028. 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RECI-Stellungnahme im Rahmen des fakultativen Konsultationsverfahrens<\/h3>\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/section>\n\t\t\t\t
<\/i><\/span>Bundesrat<\/i> <\/i>Ignazio<\/i> <\/i>Cassis<\/i> <\/i>am<\/i> <\/i>zweiten<\/i> <\/i>IZA-Forum
<\/i><\/span>Genf, 15. Februar 2023
<\/i><\/span>https:\/\/w<\/a>ww.admin.ch\/gov\/en\/start\/docum<\/a>entation\/media-releases.msg-id-93098.html<\/a><\/u><\/i><\/span><\/span><\/p><\/blockquote>I. Einleitende Bemerkungen<\/h4>
II. Spezifische Empfehlungen<\/h4>
III. Allgemeine Empfehlungen<\/h4>